Ackerbrief 09.08.22

Hallo zusammen,

heute wie versprochen mal wieder etwas ausführlicher:

Reflektion:

Nachdem wir nun schon wieder August haben finde ich, es ist mal Zeit für ein wenig Reflektion des bisherigen Anbaujahres. Ein paar Dinge sind schon sehr deutlich geworden:

1. Jedes Jahr bringt neue Herausforderungen – dieses Jahr ist es die große Trockenheit und die anhaltend (zu) hohen Temperaturen. Ich muss dazu sagen, dass unsere Art des Anbaus uns wirklich dabei hilft den Boden nicht zu schnell austrocknen zu lassen! Und trotzdem fühlen sich einige Kulturen einfach nicht so wohl, wie z.B. unsere Brokkoli gerade…sie wollen einfach keine schönen Köpfe ausbilden bei dieser Hitze, sondern lieber direkt in Blüte gehen…

2. Ich habe schon super viel gelernt dieses Jar und eine Liste an Dingen, die ich für das nächste Jahr anders plane, zum Beispiel:

– Die Jungpflanzenanzucht für das Fruchtgemüse darf früher anfangen, damit wir auch früher Tomaten und Auberginen ernten können. Ich war dieses Jahr einfach zu vorsichtig …

– Wir brauchen mehr Erbsen und Dicke Bohnen!

– Ich muss meine Anzucht deutlich besser vor Schnecken schützen und insgesamt wahrscheinlich noch härter gegen Schnecken vorgehen :/

– und noch einiges mehr!

3. Es gibt jedes Jahr Dinge, die gut laufen und Dinge, die weniger gut laufen…und wir sind noch mitten im Lernprozess was auf unserem Acker besonders gut oder schlecht wächst! Spannend sind deshalb unter anderem die Sortenversuche zu den Kürbissen, Tomaten und Auberginen. Vor allem bei den Aubergingen zeigt sich: Die eine Sorte hängt voller kleiner Früchte, während die andere Sorte langsam erst blüht. Dabei stehen sie genau nebeneinander und werden exakt gleich versorgt.

4. Wir haben gemeinsam schon wirklich was geschafft dieses Jahr! Der Aufbau des Tunnel-Gerüsts hat uns den Anbau und jetzt die Ernte der Stangenbohnen deutlich erleichtert – ich finde es ganz wundervoll wie dieser Plan aufgegangen ist! Unser Mini-Tunnel-Bau im März war zwar etwas zu spät, um darin die Grünzeug-Saison zu verfrühen…dafür kann ich sie jetzt in meine Herbst-/Winterplanung mit aufnehmen, was uns einen Schritt näher an die Ganzjahres-Versorgung bringt! 🙂

5. Ich finde insgesamt können wir mit dem Jahr bisher zufrieden sein! Auch wenn wir uns im Mai/Juni größere Anteile gewünscht hätten, sollten wir nicht vergessen, dass das nunmal die kritische Zeit ist, in der das Lagergemüse aufgebraucht ist, und die Ernte des neuen Jahres von so vielen Faktoren abhängt, die wir auch nicht beeinflussen können…nicht umsonst heißt die Zeit im englischen „The hungry gap“ 😉

Aber jetzt gerade steht vieles wirklich schön da und entwickelt sich ganz prächtig. Das Gemüse, das ihr jetzt gerade bekommt, aber auch das Gemüse, das wir für den Winter planen…

Ein Punkt, den ich selbst auch regelmäßig vergesse: In der biologischen Landwirtschaft wird grundsätzlich damit gerechnet, dass bis zu 30% des Anbaus an Schädlinge/Krankheiten/Wetter verloren wird…Wenn dann also mal ein kompletter Satz Salat von den Schnecken weggefressen wird, dann ärgert mich das zwar enorm, ist aber weder ungewöhnlich noch besonders viel!

13.08. ab 7:00 Yoga und Jäten

Nochmal eine kleine Erinnerung: Diesen Samstag haben wir wieder Mitmach-Samstag. Da wir noch mitten im Hochsommer sind, bleiben wir bei dem Programm aus dem Juli mit Beginn um 7:00 mit Yoga unter der Anleitung von Grabbi 🙂 Anschließend (ab ca. 9:00) geht es dann an die Kulturpflege mit jäten, mähen und mulchen…

Bis ca. 15 Uhr lohnt es sich auch noch nachzukommen!

Gemüse diese Woche

Diese Woche könnt ihr euch wieder auf Salat, Mangold, Zaphito und Bohnen freuen. Außerdem haben wir die nächste Runde Fenchel und Stangensellerie für euch. Und dann gibt es noch ein paar Gurken und Tomaten und natürlich Kräuter!

Herzliche Grüße

Jana

Ps: Teilt gerne mit uns, was ihr aus den Ringelblumen so macht – ich selbst nasche sie regelmäßig wenn ich die Tomaten pflege, was mir schon mehrfach ungläubige Blicke beschert hat 😀