Wir möchten unser Konzept des gemeinschaftlichen Gemüseanbaus auch im nächsten Anbaujahr weiterverfolgen.
Das Solawi-Jahr geht von Anfang März 2025 bis Ende Februar 2026. Wir planen für rund 20 Gemeinschaftsgärtner, haben aber Spielraum, ein paar neue Interessierte aufzunehmen.
Unser Planungstreffen mit Vorstellung der Finanzen und verbindlicher Bieterrunde findet am Samstag, 8. Februar, um 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, Karlstr. 24, in Sigmaringen statt.
Dazu sind alle bisherigen Gärtner und solche, die es noch werden wollen, herzlich eingeladen.
Für Fragen stehen die Vorstandsmitglieder Anja, Leo, Martin und Jenny per Mail zur Verfügung: vorstand@solawi-sigmaringen.de
(Wir rufen auch gern zurück, wenn Interessierte ihre Nummer hinterlassen)
Nebelig ist es an diesem Dienstagmorgen, an dem sieben Schülerinnen und Schüler der Sebastian-Ott-Schule die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Sigmaringen besuchen. Der Acker verliert aber schnell den halloweenmäßigen Gruselfaktor, als die Jugendlichen hinter Anja Maier vom Vorstandteam her stapfen und erfahren, welche Gemüsesorten hier wachsen.
Neben dem Kennenlernen der Solawi steht für die Balanceklasse des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) vom Haus Nazareth vor allem Mitmachen auf dem Programm. Konkret: Nach dem Helfen beim Ernten soll aus einer Kiste Spitzkohl-Köpfe Sauerkraut gemacht werden. Vorgegangen wird nach der traditionellen Methode, die schon viele Generationen vor ihnen genutzt haben. Mit Muskelkraft und Geduld, denn nachdem der Fermentationsprozess in Gang gesetzt wurde, müssen bis zum Verzehr noch ein paar Wochen gewartet werden.
Anja Maier erzählt der Gruppe erst mehr übers Kraut, schließlich wurde es schon früh von Seefahrern wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts geschätzt. Mit einem Bewegungsspiel erklärt sie die einzelnen Arbeitsschritte, sodass beim Verteilen der Aufgaben alle gleich dabei sind. Baray übernimmt das große Messer zum Zerteilen der Köpfe, Vanessa und Frieda bedienen die großen Holzhobel, Tyler wiegt die Krautraspel und Bruno das Salz ab. Beides in Schüsseln verrühren und durchkneten muss dann jeder für sich – auch Kian und Svea, genauso wie das Befüllen der Weck-Gläser. Mit dem Krautstampfer drücken sie alles ganz fest, decken alles mit Krautblättern ab und legen Gewichte drauf, bevor das Glas mit Gummiring, Deckel und Klammern verschließen.
Lehrerin Melanie Reuter nimmt die Gläser in ihre Obhut. Gemeinsam will die Klasse beobachten, was sich in ihnen tut, ob es blubbert oder sich verfärbt. Zum Schluss soll gemeinsam gekocht werden. Klassische Schupfnudeln oder vielleicht die Brownies mit Sauerkraut aus der Solawi-Rezept-Box?
Die Sauerkraut-Aktionen, die auch für fünf weitere Klassen der Liebfrauenschule, der Ludwig-Erhard-Schule, der Luise-Leininger-Schule und der Grundschule Bingen organisiert wurden, sind für die Teilnehmer – abgesehen von einem kleinen Beitrag für die Gläser – kostenlos gewesen. Dies ist einer Förderung aus dem Aller.Land-Programm zu verdanken, die das Kulturnetzwerk Zollernalb-Sigmaringen, zu dem die Solawi gehört, erhalten hat.
Die Karotten, die Pastinaken und den Sellerie, die Ingrid Kümpflein und ihre Workshopteilnehmerinnen beim Ackerfest der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) Sigmaringen schälen und in kleine Stücke raspeln, haben die Gemeinschaftsgärtner erst vor wenigen Tagen aus dem Boden gezogen. Sie sind frisch und knackig und damit beste Anschauungsobjekte für die diesjährige Ernte auf dem Gelände an der Alten Jungnauer Straße. Sie werden zu einem leckeren Brotaufstrich verarbeitet.
„Wir sind mit dem Verlauf des Jahres richtig zufrieden und haben wirklich Grund zu feiern“, strahlen Anja Maier und Leonore Kübler vom Vorstandsteam um die Wette. Seit dem Frühjahr kann wöchentlich frisches Gemüse geerntet und an die aktiven Mitglieder ausgegeben werden und auch jetzt im Herbst kann die Gemeinschaft aus dem Vollen schöpfen. Das wird bei der Ackerführung mit Jennifer Kuhlmann deutlich: Wirsing, Grünkohl, Lauch, Rosenkohl und Zuckerhut so weit das Auge reicht.
Die Johannisbeeren, die im Sommer geerntet und eingefroren wurden, sind zu verschiedenen Kuchenvariationen verarbeitet worden, die Martin Romer zusammen mit Kaffee oder Süßmost von der benachbarten Streuobstwiese über die beim Geräteschuppen improvisierte Theke reicht. Im Hexenkessel über dem Feuer köchelt eine Gemüsesuppe, Erich Briel hat mit seinem Team den Lehmbackofen für Flammkuchen eingeheizt.
Während sich Eltern und Großeltern durch das Brot-Sortiment der Spießmühle aus Meßkirch probieren und versuchen, sich die Zutaten für den Kräuteressig zu merken, der in einem weiteren Workshop erstellt wird, haben die Kinder erst einmal nur ein Ziel: den Tisch, an dem freundlich grinsende Rübengeister geschnitzt werden. Dankenswerterweise hat Doris Böhler die Futterrüben für die Solawi organisiert, denn sie werden in der Region nicht mehr so oft angebaut wie früher.
Höhepunkt des Fests für landwirtschaftlich und gärtnerisch Interessierte ist auf jeden Fall die versierte Bodenbegutachtung von Lothar Braun-Keller. Der Landwirt aus Leibertingen hat mit der Schaufel zwei Löcher auf dem Acker ausgehoben und erklärt, wie Regenwürmer Pflanzen beim Wurzeln helfen und ihr Kot den Boden bereichert. Mit dem Solawi-Boden ist er sehr zufrieden.
Ein positives Fazit zieht das Team von „Kultur und Begegnung“ von FairWandel SIG e.V. vom Samstag mit „Kultur auf dem Acker“. Viele interessierte Besucher hatten den Weg zum Gelände der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) Sigmaringen gefunden und wurden dort mit Musik, Poetry Slam und Gesang belohnt.
Bei warmen Temperaturen und Sonnenschein waren die Schattenplätze heiß begehrt. Wer einen ergattert hatte, verließ ihn nur, um sich einen Flammkuchen oder ein Getränk zu besorgen.
Über mehrere Stunden waren mit den Auftritten von Gabi Stalzer, Lukas Rädle, Silvie Marks, Lothar Braun-Keller, Clownin Baulina und „In Good Company“ ganz unterschiedliche Programmpunkte geboten. Die Musiker von „In Good Company“ boten ihre irischen und schottischen Lieder spontan ohne technische Verstärkung an und ließen das Publikum dadurch noch enger zusammenrücken.
Lothar Braun-Keller stellte – passend zur Veranstaltung zwischen Geräteschuppen und Gemüsebeeten – den Boden in den Mittelpunkt eines vorgetragenen Textes, den er für das „Bodaguat“-Programm des Kulturnetzwerks Zollernalb-Sigmaringen geschrieben hat.
Silvie Marks rappte als Schwester Ungold darüber, dass sie sich ihren Sprechgesang selbst beigebracht hat und testete ein neues Stück bei den ihr wohlgesonnenen Zuhörern aus.
Besonders hat sich das Organisationsteam darüber gefreut, dass Tedros Mesfin seine Porträts und Karikaturen während der Veranstaltung ausgestellt hat. Den Kontakt zu dem Künstler, der in Eritrea geboren ist und mehr als 20 Jahre in Äthiopien künstlerisch tätig war, hat Claudia Lamprecht vom DRK hergestellt, die als Streetworkerin in der Landeserstaufnahmestelle arbeitet. Tedros Mesfin hatte die Möglichkeit, seine Bilder im Begegnungszentrum anzufertigen und konnte sie nun auch zeigen.
Die Verantwortlichen der Solawi Sigmaringen servierten den Besuchern eine Gemüsesuppe mit frischen Zutaten vom Acker und informierten über das Konzept und den Anbau der Gemeinschaft.
Das Wetter war uns am 9. August wohlgesonnen und die zahlreichen Besucher auch! Viele interessierte Fragen hat es bei unserer Ackerführung gegeben und anschließend viele sympathische Gespräche, bis es dann dunkel genug für die Kino-Vorstellung war.
Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Ernte teilen“, der Einblicke in den Alltag drei verschiedener Solawis gibt und versucht, die Frage nach dem richtigen Leben und einem nachhaltigen Anbau von Gemüse zu beanworten.
Der Kinoabend hat als Veranstaltung des Kulturnetzwerks Zollernalb-Sigmaringen in der Reihe „Bodaguat“ in Kooperation mit Fairwandel SIG e.V. und der evangelischen Kirchengemeinde Sigmaringen stattgefunden.
Viel Spaß hatte die Gruppe Kinder, die Anfang August zum Brotbacken im Lehmbackofen mit Erich Briel auf dem Solawi-Gelände zu Gast waren. Nach einem Rundgang über den Acker und einem Abstecher zu den Bienen, lernten die Kinder einiges über das Brotbacken. Sie kneteten den Teig selbst, formten die Teiglinge und konnten anschließend sehen, wie es in den Ofen geschoben wurde.
Zehn Feriendetektive haben Anfang August das Solawi-Gelände erkundet, bei der Ernte von roter Beete geholfen und ihren eigenen kleinen Gemüsegarten geschaffen, den sie anschließend mit nach Hause nehmen konnten. Ermöglicht hat das der „Kunst-Garten“-Workshop der Jugendkunstschule Sigmaringen im Zuge des Ferienprogramms der Gemeinde Inzigkofen.
Nach einer kleinen Kennenlernrunde haben Anja und Magdalena Maier die Kinder mit auf eine Runde über den Acker genommen. Dabei wurde das Feld mit roter Beete abgeerntet und Kräuter und essbare Blüten gesammelt.
Dann hieß es aber: Anpacken! Denn jedes Mädchen und jeder Junge war selbst dafür verantwortlich, dass aus seiner Obstkiste ein kleiner Gemüsegarten wird. Da galt es, die Kiste erst mit einem Jutesack auszukleiden und mit Erde zu befüllen. Dann bemalten alle ihre Kiste nach Lust und Laune mit bunten Farben und Motiven.
Anja Maier hatte in den letzten Wochen aus Saatgut Pflanzen von roter Beete, Lauch, Salat und Kohlrabi vorgezogen, die von den Kindern nun vorsichtig in die Kisten gesetzt wurden. Dabei achteten sie darauf, die Kohlrabi zwischen rote Beete und Lauch zu platzieren, da die beiden sich nicht so gut verstehen und im Wachsen behindern. Ganz im Sinne der Solawi, deren Gemeinschaftsgärtner darauf achten, dem Boden nicht zu viele Nährstoffe zu entziehen und nachhaltig anzubauen, bekamen die kleinen Gärten am Ende noch eine Mulchschicht aus Rasenschnitt verpasst.
Arbeiten macht hungrig, deshalb freuten sich alle über eine kleines Ackerpicknick mit Baguette, Aufstrichen, den frischen Kräutern und Blumen und natürlich roter Beete. Zu probieren gab es außerdem den ersten Solawi-Honig.
Wenn die Kinder sich nun um ihre Gemüsegärten kümmern, die Pflanzen regelmäßig gießen und nach Beikraut schauen, können sie im Herbst ihr eigenes Gemüse ernten.
Erinnert ihr euch noch, dass im vergangenen Jahr drei Bienenvölker auf das Solawi-Gelände gezogen sind – hinter Himbeeren und Benjes-Hecke. Die Bienen haben fleißig alles gesammelt, was in ihrem Flugradius geblüht hat – und das waren hauptsächlich die Solawi-Pflanzen. Iris hat ihre Bienenhaltung an den Ideen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft orientiert. Dabei ermöglicht und fördert die Großraumbeute das wesensgemäße Verhalten der Bienen vor allem im Bezug auf das Brutverhalten und das Anlegen von eigenen Honigvorräten, die nicht geerntet werden.
Jetzt hat Iris den ersten Honig abgefüllt und teilt ihn zu einem Preis nach Selbsteinschätzung bei einem Richtwert von 7 Euro für ein 500-Gramm-Glas mit uns. 3,50 Euro davon behält sie für ihre Kosten, der Erlös darüber hinaus ist als Spende für die Solawi Sigmaringen bestimmt.
Die nächste Möglichkeit, eins der Gläser zu ergattern, ist beim Mitmachtag am Samstag, 13. Juli. Zwischen 10 und 16 Uhr wird der Abholraum geöffnet sein und eine Vertrauenskasse bereitstehen.
Danach wird der Raum wahrscheinlich regelmäßig an Freitagen zugänglich sein. Kommt vorbei und schaut nach – oder wenn ihr siche gehen wollt, wendet euch vorher per Mail an vorstand@solawi-sigmaringen.de. Wir geben dann Bescheid, wann definitiv jemand vor Ort ist.
Eine Wiese muss man vorher lesen. Für jedes Gras gibt es die richtige Sense. Wie stellt man Spitze und Bart der Sense korrekt ein und wie nutzt man Schieber und Zieher der Sense richtig, um einen exakten Schneidebogen zu erhalten?
Diese und noch mehr Inhalte wurden beim Sensenkurs bei der Solawi Sigmaringen e.V. am 22. Juni von Sensenlehrer Johannes Loriz und seinem Team mit zehnTeilnehmerinnen und Teilnehmern erörtert. Auf dem Gelände der Solawi waren dafür extra Stellen mit Gras stehen gelassen worden, um Übungsfläche für den Kurs zu haben. „Diese hier mähen wir heute nicht“ sagte Loriz zu einer der Flächen, „die ist ökologisch noch zu wertvoll. Die muss erst verblühen und aussamen dürfen.“
Ansonsten zeigt er, dass das Sensenmähen mitnichten nur für zu hoch gewachsene Halme ist. „Auch auf einem Sportplatz kann man mit einer guten Sense und der richtigen Technik noch bessere Ergebnisse erzielen als ein maschineller Mäher.“ „Am schönsten ist das Mäherlebnis, wenn man sich im Morgengrauen trifft und gemeinsam durch eine junge Wiese mäht, auf der noch Tau liegt“, ergänzt seine Partnerin Agata.
Die Teilnehmer der Solawi wurden zunächst zur Sicherheit im Umgang mit Sensen geschult, erhielten Einblicke in den Aufbau einer Sense, lernten die Fachbegriffe Worb, Baum, Blatt und Hamme und arbeiteten sich nach verschiedenen Übungen zum Sensenschwung und zur Schneide- und Gehtechnik beim Sensen durch ein großes Stück Brachland, auf dem das Gras wachsen durfte. Den Schnitt werden die Gärtnerinnen und Gärtner der Solawi als Mulchschicht auf ihren Beeten verwenden, um Nährstoffe in den Boden zurückzubringen und ihn vor Austrocknung und Erosion zu schützen.
Loriz und sein Team waren dabei immer an der Seite der Teilnehmer, um motivierend Tipps zu geben oder die Haltung zu korrigieren. Ihre Begeisterung und Leidenschaft fürs Sensenmähen wirkte sehr ansteckend auf die Teilnehmerschaft. Nach einer verdienten Pause bei Suppe und Brot am Lagerfeuer zeigten Loriz und sein Team auch noch Grundlagen des Dengelns anschaulich an Sensenblättern und Probestücken. Für das Dengeln sei allerdings grundlegend ein eigener Kurs notwendig, so der Sensenlehrer.
Auch wenn der Regen den Sensentag kürzer ausfallen ließ als zunächst geplant, waren sich alle Teilnehmer einig, dass der Sensentag der Solawi ein großer Erfolg war und dass es dafür eine Fortsetzung geben soll.